Tag der Wohnungslosen: Menschenwürdige Unterbringung, mehr Hilfe und bezahlbares Wohnen nötig!

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) hat den 11. September zum "Tag der Wohnungslosen“ ausgerufen, um auf das Schicksal der Menschen aufmerksam zu machen, denen meist nur noch die Straße bleibt. DIE LINKE Niedersachsen unterstützt den Aktionstag und fordert mehr Unterstützung durch Kommunen, Land und Bund.

Thorben Peters, Co-Landesvorsitzender der Partei DIE LINKE Niedersachsen und selbst in der Wohnungslosenhilfe tätig, erklärt dazu: „Etwa 28.000 wohnungslose Menschen leben in Niedersachsen. Haupttreiber dieser Entwicklung ist der immer teurer werdende Wohnungsmarkt. Mieten werden unbezahlbar, weil mit dem Wohnen Profit gemacht wird und der Staat seine Verantwortung an private Immobilienkonzerne abgegeben hat. In Niedersachsen verlieren wir jedes Jahr tausende Sozialwohnungen. Statt Obdachlose von öffentlichen Plätzen zu vertreiben und sie zu kriminalisieren, braucht es einen Ausbau der sozialen Hilfen. Menschenwürdige Unterbringungen, eine Ausweitung des Streetwork, bessere Hilfsangebote und vor allem sozialen Wohnraum!“

Franziska Junker, Co-Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE Niedersachsen, ergänzt: „Es sind vor allem finanzielle Gründe die Menschen ihren Wohnraum verlieren lassen. Steigende Mieten sowie Lebensunterhaltungskosten treffen hier auf seinen sinkenden Reallohn. Hier braucht es vor allem Prävention. Einen Ausbau an sozialen Beratungsstellen, den Schnitt von Mietschulden durch Kommunen die Einführung von 'Housing first', bei dem Menschen bevorzugt an Wohnraum kommen, die keine Wohnung mehr haben oder drohen sie zu verlieren.“

Zum Hintergrund: Das Statistische Bundesamt hat auf einen deutlichen Zuwachs an wohnungslosen Menschen hingewiesen. Die Anfang August mitgeteilten Daten zeigen, dass zum Stichtag 31. Januar 2023 insgesamt 372.000 Menschen in Unterkünften der Kommunen sowie in Einrichtungen der freien Wohnungsnotfallhilfe untergebracht waren. Das sind 178.000 Personen mehr als im Vorjahr. Wohnungslose Menschen, die vorübergehend privat unterkommen, und jene Menschen, die ganz ohne Unterkunft auf der Straße leben, werden in dieser Zählung nicht berücksichtigt.