Niedersachsen baut zu wenige Wohnungen

In Niedersachsen wird zu wenig gebaut, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Während das Land Niedersachsen beim Wohnungsbau 95 Prozent erreicht, liegt sie vor allen in mittleren bis großen Städte bei durchschnittlich nur 75 Prozent. Allein in der Region Hannover fehlen so bis 2020 über 2.000 Wohnungen. Hier wurden gerade mal knapp 60 Prozent des Bedarfes in den letzten drei Jahren erreicht. Der Report „Ist der Wohnungsbau auf dem richtigen Weg?“ stellt die Zahl der fertiggestellten Wohnungen im Zeitraum von 2016 bis 2018 gegenüber. Hierbei vergleichen die Autoren den Bedarf anhand von Faktoren wie Bevölkerungsentwicklung und Wohlstand. Dazu Inge Hannemann, wohnungspolitische Sprecherin im Kreisverband DIE LINKE. Lüneburg für den Landesverband DIE LINKE. Niedersachsen: „Gerade in Großstädten oder auch Universitätsstädten zeigen die Wohnungsmisere deutlich auf. Knapper Wohnraum führt zu einer Spekulationsspirale, die besonders Menschen mit geringem Einkommen zu spüren bekommen. Lösungen liegen auf der Hand: Statt mehr Privatisierungen, müssen Landeswohnungsbaugesellschaften- und Genossenschaften entstehen. Ebenso braucht Niedersachsen einen Mietendeckel und über Enteignungen muss gesprochen werden.“

Die Studie fordert, dass in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt mehr Bauland bereitgestellt werden muss. Sie kritisiert den Personalmangel in der Bauwirtschaft, den Fachkräftemangeln im Baugewerbe und die hohen bürokratischen Hürden im eigentlichen Bauverfahren. Dadurch erscheint eine steigende Bautätigkeit eher unwahrscheinlich. Dazu Thorben Peters, stellvertretender Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN: "Bezahlbares Wohnen darf kein Privileg sein. Die Landesregierung muss hier endlich mehr bezahlbaren und öffentlichen Wohnraum schaffen! Statt jedoch nur die Städte immer weiter zuzubauen, müssen ländliche Gemeinden attraktiver gemacht werden. Der Ausbau des Nahverkehrs, um ländliche Regionen enger an die Städte anzubinden würde dazu führen, dass mehr Menschen dort auch wohnen wollen.“

DIE LINKE. Niedersachsen fordert eine Vereinfachung im Bauvorhaben, mehr sozialen Wohnraum und ein Stopp der Immobilienspekulationen. Die Stadt und der Landkreis Lüneburg müssen ihre öffentlichen Bauträger stärken, damit mehr Wohnraum in öffentlicher Hand entsteht. Zudem braucht es Druck auf die Landesregierung um einen Mietendeckel durchsetzen, damit Immobilienhaie keine Chance erhalten ihre Wohnobjekte ins Unermessliche steigen zu lassen.