Wohnungsbau in der Krise: Bund und Land müssen handeln!

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist alarmierend. Rund 700.000 Wohnungen fehlen bundesweit, wie Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozialverbände nun in einer Studie gezeigt haben. Während der Wohnungsneubau rückläufig ist, besteht vor allem in Ballungszentren ein enormer Bedarf an kostengünstigem Wohnraum. Auch die Baubranche und die Bundesingenieurskammer fordern eine Wohnungsbauoffensive, da der Wohnungsbau stagniert. 2021 sank die Zahl neu geschaffener Wohnungen auf 293.393. Ursprünglich waren von der Bundesregierung jährlich 400.000 zusätzliche Wohnungen geplant. Die Prognosen für 2023 sagen nun einen weiteren Einbruch des Neubaus voraus.

Dazu erklärte Hans-Henning Adler, Mitglied des Landesvorstandes der Partei DIE LINKE Niedersachsen: „Gründe für die ins Stocken geratenen Bauprojekte sind die gestiegenen Zinsen für Immobilienkredite, gestiegene Baupreise und der Umstand, dass weder vom Bund noch vom Land wirksame Maßnahmen gegen die Bodenspekulation eingeleitet wurden. Wenn immer mehr Bauwillige von ihren Plänen, ein eigenes Haus zu bauen, Abstand nehmen, weil sie das nicht mehr bezahlen können, drängt diese Gruppe zusätzlich auf den Markt für gemietete Wohnungen oder Häuser, wo dann die Preise weiter steigen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: der Markt kann es nicht richten! Es sind deshalb starke Eingriffe notwendig. Hier sind die Bundes- und die Landesregierung in der Verantwortung. Im Koalitionsvertrag der SPD und der Grünen in Niedersachsen stehen zwar erste Schritte, wie die Gründung einer Landeswohnungsbaugesellschaft und zusätzliche Mittel für den sozialen Wohnungsbau. Doch das Thema der gestiegenen Grundstückspreise wird nicht angegangen, ebenso wenig eine Bundesratsinitiative für einen Mietendeckel. Die Verbände fordern jetzt eine Offensive für den Wohnungsbau. In der aktuellen Krise müssen Bundes- und Landesregierung endlich handeln und vor allem den sozialen Wohnungsbau entschiedener fördern als geplant und wirksame Maßnahmen gegen die immer stärker steigenden Mieten ergreifen!“