Solidarität mit den Beschäftigten der Asklepios-Kliniken in Seesen

Seit mehr als einem Jahr kämpfen die Beschäftigten der Schildautal-Kliniken in Seesen nun schon für eine Vergütung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). Der private Klinik-Betreiber Asklepios lehnt dies weiterhin entschieden ab und ist weiter nicht bereit, mit der Gewerkschaft ver.di zu verhandeln. „Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, wird den Beschäftigten von ihrem Arbeitgeber mit aller Härte verweigert. Deshalb verdient die Ausdauer und Beharrlichkeit, mit der die Klinikmitarbeiter*innen in Seesen für ihre berechtigte Forderung nach Tarifverhandlungen auf Basis des TVöD kämpfen, höchsten Respekt“, sagt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN und betont: „Weder Corona noch Einschüchterung oder Spaltungsversuche halten sie davon ab, weiter zu streiken und mit ihren Aktionen den ausschließlich profitorientierten Asklepios-Konzern da zu treffen, wo es ihn am meisten schmerzt – beim Geld. Das System Profitmaximierung im Gesundheitswesen kann nur funktionieren, wenn die Beschäftigten unterbesetzt, arbeitstechnisch überlastet und möglichst schlecht bezahlt werden. So wird der seitens der Bundesregierung und Landesregierung viel gepriesene Wettbewerb zwischen den Gesundheitseinrichtungen ausschließlich über die Arbeitsbedingungen und Löhne und damit auf dem Rücken der Beschäftigten und letztlich zu Lasten der Patient*innen ausgetragen. Und genau dagegen wehren sich die Streikenden in Seesen so kompromisslos mit ihrem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Dieser Streik ist daher ein herausragendes Beispiel, das unbedingt Schule machen sollte!“

Kathrin Otte, Landesvorstandsmitglied der LINKEN, ergänzt: „Als LINKE stehen wir an eurer Seite, wenn es darum geht, die Pflege aufzuwerten sowie Tarifflucht und Lohndumping zu stoppen! Wir haben in den Kämpfen gegen die Pflegekammer viel von den strukturellen Nöten der Pflegekräfte verstanden und können euch nur ausdrücklich darin unterstützen. Eure berechtigte Forderung nach Anwendung des Tarifvertrages öffentlicher Dienst (TVöD) für das gesamte Personal der Klinik unterstützen wir ausdrücklich. Gemeinsam können wir uns für ein Ende privatwirtschaftlicher Interessen im Gesundheitswesen einsetzen. Gesundheit ist keine Ware! Wir fordern die Verantwortlichen bei Asklepios deshalb auf, endlich zu zivilisierten innerbetrieblichen Sitten zurückzukehren. Einschüchterungsversuche und willkürliche Androhungen gehören sicher nicht dazu. Es ist Zeit, sich nun endlich an den Verhandlungstisch zu begeben und die tariflichen Regelungen ernsthaft mit der zuständigen Gewerkschaft zu verhandeln.“

 

Die vollständige Solidaritätsadresse findet ihr hier.