Schulpsycholog:innen in jeden Landkreis, jede Großstadt!

Hannover. Die Ferien sind zu Ende, doch viele Schüler:innen haben noch immer mit den psychosozialen Folgen des Schul-Lockdown im letzten Schuljahr zu kämpfen.

Arnold Neugebohrn, Landesvorstandsmitglied Die Linke Niedersachsen dazu: „Kinder und Jugendliche brauchen für ihren Lernfortschritt den direkten sozialen Austausch in der Gruppe und mit ihren Lehrkräften. Digitales Lernen ist wichtig, kann aber nur ein Baustein sein und nie die ganze Schule. Spielen, Freundschaft, freie Entfaltung ihrer jungen Persönlichkeit – das sind Rechte von Kindern und Jugendlichen, die beim Schul-Lockdown zu kurz gekommen sind. Die Folgen waren oft dramatisch, werden immer noch falsch bewertet. Viele bekamen Schlafstörungen, Bauch- und Kopfschmerzen bis hin zu Depressionen. Neben mehr Betreuung durch Sozialarbeiter:innen im Schulalltag fehlt hier der Einsatz von Schulpsychologischen Diensten in Niedersachsen. Der Verband der Niedersächsischen Schulpsychologen beklagte am 4.  Juni in einem ‚Offenen Brief‘ an Kultusminister Tonne die massive Unterversorgung v. a. in ländlichen Gebieten.“

„Wenn in Niedersachsen auf eine Vollzeit-Schulpsychologenstelle 13.000 Schüler:innen und  fast 1000 Lehrer:innen kommen, ist das ein unerträglicher Zustand. Niedersachsen ist damit bundesweit mit Abstand Schlusslicht in der Versorgung mit Schulpsycholog:innen!“ empört sich auch Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende und Bundestagskandidatin. „Der Beratungs- und Unterstützungsbedarf wird auch bei Abflauen der Pandemie nicht viel weniger werden. Diese Situation, seit Jahren bekannt, geht auf Kosten der Gesundheit und der Lebenschancen unserer Kinder und Jugendlichen. Die Linke fordert einen umgehenden Stellenausbau bei den Schulpsychologischen Diensten mit Einrichtungen in jedem Landkreis und jeder Großstadt.“