Schule nach den Ferien - es gibt viel zu tun!

Home-Schooling und Halbgruppenunterricht haben oft tiefe Spuren hinterlassen. Kaum jemand bestreitet, dass Lernlücken entstanden sind, die nach Beurteilung von Fachleuten im neuen Schuljahr nicht einfach gefüllt werden können. Bekannt ist inzwischen auch, dass viele Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen mit Depressionen, psychosomatischen Schmerzen oder Übergewicht als Lockdown-Folgen kämpfen. Diese Folgen verschwinden nicht einfach durch Wiederaufnahme des Regelschulbetriebs.

Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende und Bundestagskandidatin der Linken dazu: „Die Kinder und Jugendlichen dürfen im neuen Schuljahr nicht überfordert werden. Das kann z. B. geschehen, wenn sie in allen Fächern erstmal Klassenarbeiten schreiben sollen, um ihren Leistungsstand zu ermitteln oder der Unterrichtstoff vom Vorjahr im Parforceritt durchgenommen wird. Damit wird überflüssiger Druck aufgebaut, der niemandem nützt.“ Wichtiger sei, so Reichinnek, dass Schulen und Lehrkräfte ihr Augenmerk darauf richteten, wie die Kinder die Corona-Zeit überstanden haben und hier die nötige Unterstützung geleistet wird. Dafür braucht es dringend mehr Sozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter in den Schulen, aber auch eine dauerhaft verringerte Klassengröße, damit die Lehrerinnen und Lehrer alle besser im Blick haben. Den Unterricht in „halben Gruppen“ beschreiben alle als durchweg positiv – es wird Zeit, dass dieser durch genug Personal und Räumlichkeiten endlich Standard wird!“

Landesvorstandsmitglied Arnold Neugebohrn fügt hinzu: „Kultusminister Grant Hendrik Tonne muss nun auch endlich dafür sorgen, dass in allen Klassenräumen aller Schulen Luftfiltergeräte stehen. Die Kommunen können das nicht allein stemmen. Wenn die Fälle von Corona-Infizierten weiter sinken, muss im nächsten Winter Unterricht ohne Masken und ohne aufgerissene Fenster bei Minusgraden möglich sein. In dem Rahmen kann auch gleich die Renovierung der Sanitäranlagen thematisiert werden, die in vielen Schulen so abschreckend sind, dass sich keine Schülerin und kein Schüler mehr dahin verirrt.“