Rettungsschirm auch für Studierende

LINKE. Niedersachsen kritisiert unzureichende Hilfen der Bundesregierung für Studierende

Studierende leiden wie viele Mini-Jobber ganz besonders unter dem ‚Lockdown‘ während der Corona-Krise. „Der Beschluss der Bundesregierung, den Studierenden Hilfe in Form von zinslosen Darlehen in Höhe von 650€ im Monat zu gewähren, geht an der Realität vorbei“, kritisiert Stephan Marquardt Mitglied im Landesvorstand der niedersächsischen LINKEN und im Sprecherkreis der Landes- Arbeitsgemeinschaft Betrieb und Gewerkschaft. Marquardt weiter: „Ein zinsloses Darlehen, wie es die Bundesregierung zur Unterstützung von Studierenden beschlossen hat, ist der falsche Weg und verschiebt die Probleme der Studierenden nur in die Zukunft. Denn diese Überbrückung ist ein knüppelharter Kredit, mit dem den Studierenden noch mehr Schulden aufgebürdet werden. Viele Studenten waren bereits vor der Corona Krise jahrelang damit beschäftigt, ihre Kredite aus dem Studium abzubauen. So ist der ohnehin oftmals schwierige Weg ins Berufsleben noch steiniger.“ Die LINKE Niedersachsen fordert daher, dass Studierenden ähnlich wie Unternehmern eine Soforthilfe gewährt wird. „Wir könnten uns vorstellen, dass diese z.B. bis zu 7.800€ beträgt, wobei die monatliche Höhe und die damit verbundene Dauer der Auszahlung durch den Studierenden bestimmt werden könnte“, fordert Marquardt.

LINKEN-Landesvorsitzender Lars Leopold ergänzt: „Es muss dringend geklärt werden, inwieweit es auch für Studierende finanzielle Hilfen durch den Staat geben kann. Denn etwa zwei Drittel der Studierenden arbeiten neben dem Studium, um über die Runden zu kommen. Sie jobben häufig als Aushilfen, Honorarkräfte in Bars, Kneipen, Kinos, Fitnessstudios, Sportvereinen oder geben Nachhilfe. All diese Tätigkeiten können sie auf unbestimmte Zeit nicht mehr ausüben. Für sie muss es eine Regelung geben.“