LINKE zum Schulstart in Niedersachsen: Augen zu und durch!

Am 2. September starten die Schüler:innen in Niedersachsen in ein neues Schuljahr. Dazu Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende und Bundestagskandidatin der LINKEN Niedersachsen: „Jetzt rächt sich die Gleichgültigkeit der letzten Jahre, mit der die Überlastung der Lehrkräfte und der Lehrermangel ebenso wie die mangelnde Ausstattung der Schulen von der Landesregierung konsequent ignoriert wurden. Nur 80% der ausgeschriebenen Lehrer:innenstellen konnten besetzt werden und die vorhandenen Kolleg:innen stehen weiter unter enormem Stress. Darüber hinaus beklagt die Gewerkschaft GEW in ihrer erschreckenden Bilanz unter anderem die mangelnde Ausstattung mit Luftfilteranlagen und selbst Seife und Papierhandtücher sind in viel zu vielen Schulen Mangelware. Das Thema Digitalisierung wird weiter so nebenbei abgefrühstückt – mit entsprechenden Resultaten. Nicht nur in Sachen Corona ist die Lage katastrophal, das jahrzehntelang kaputt gesparte Bildungssystem ächzt und stöhnt an allen Ecken und Kanten. Und mit ihm die Schüler:innen, Lehrkräfte sowie das weitere Personal an den Schulen und die Eltern. Wir haben einen Schulgipfel gefordert, um zumindest die drängendsten Probleme endlich schnell anzupacken, doch nichts ist passiert. Das Motto ‚weiter so‘ zermürbt die Betroffenen und trotzdem wird im Wahlkampf das Thema Bildung immer wieder als besonders bedeutsam benannt. Doch es passiert exakt – nichts. Schulsanierungen für ein gutes Lernumfeld, ausreichende Ausbildungsplätze für mehr Lehrer:innen, Schulsozialarbeit, eine Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem hin zu Gesamtschulen, die echte Inklusion und Integration ermöglichen, sind nur einige Themen, die wir als LINKE auf der Agenda haben.“

Co-Vorsitzender Lars Leopold ergänzt: „Wir brauchen massive Investitionen in allen Bereichen – vom Personal über die Ausstattung bis hin zu den Lernmitteln für die Schüler:innen. Tablets und Rechner sind das Eine, aber wer betreut die IT-Infrastruktur? Diese Aufgabe wird bisher auf engagierte Lehrkräfte oder gar Eltern abgewälzt. Hier fehlt es an entsprechenden Konzepten und Mitteln. Ebenfalls ist es ein Unding, dass der Beginn eines neuen Schuljahres für viele Familien mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden ist, den sie kaum stemmen können – Lehrbücher, Stifte, Hefter oder auch ein neuer Schulranzen. Das alles sind Kosten, die den Budgetplan schnell sprengen können. Die finanzielle Unterstützung aus dem Bundesteilhabepaket (BuT) ist hier nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Deshalb fordern wir als LINKE weiterhin eine umfassende Lernmittelfreiheit. Das wäre ein Schritt in Richtung echter Bildungsgerechtigkeit und gleicher Chancen für alle! Aber hier drückt sich die Landesregierung seit Jahren ‚elegant‘ vor der Verantwortung.“