LINKE. Niedersachsen zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25.11.21 erklärt die Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE Niedersachsen, Heidi Reichinnek: “Fast alle 2 Minuten wird in Deutschland ein Fall von Körperverletzung gegen eine Frau angezeigt. Statistisch gesehen bedeutet das: während eines einzigen Durchlaufes von Stairway to Heaven werden mehr als 3 Frauen Opfer von körperlicher Gewalt. In den letzten 5 Jahren ist jedes Jahr die absolute Zahl von Fällen partnerschaftlicher Gewalt angestiegen, im letzten Jahr um 4,9 Prozent. In Niedersachsen ist die Lage noch schlimmer: hier ist ein Anstieg von 7 Prozent im letzten Jahr zu verzeichnen. Es ist hierbei davon ausgehen, dass durch Corona, Lockdown und Kontaktreduzierung die Dunkelziffer besonders hoch ist.” 

Reichinnek weiter: "Wenn Innenminister Boris Pistorius (SPD) die aktuelle Kriminalitätsstatistik mit den Worten „Wenn ein Mann eine Frau tötet, weil sie ihn verlassen will, ist das kein 'Familiendrama' oder eine 'Beziehungstragödie', sondern Mord vorstellt, lohnt ein Blick in die Tatsachen der aktuellen Rechtsprechung: Werden Frauen in Absicht oder Folge einer Trennung ermordet, so werden die Taten oftmals nur als Körperverletzung mit Todesfolge oder Totschlag klassifiziert. Die Bezeichnung 'Femizid', wie sie die WHO vorschlägt, wurde von der Bundesregierung, also auch Pistorius' eigener Partei, entgegen des Koalitionsvertrages jedoch nicht umgesetzt. Femizide, also Morde an Frauen wegen ihres Geschlechts, auch so zu benennen, zu clustern und zu erforschen, ist unabdingbar.”