"Ein-Euro-Ticket" kann nur erster Schritt sein - ÖPNV muss gebührenfrei und gut ausgebaut werden!

„Die Einführung des ‚Azubi-Tickets‘ ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, geht aber nicht weit genug. Denn ohne nennenswerte Investitionen in Bus und Bahn, wird der Effekt von günstigen Tickets nur für wenige einen Nutzen bringen“, kommentiert Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN, das Vorhaben der rot-schwarzen Landesregierung zur Einführung des sogenannten ‚Ein-Euro-Tickets‘ (pro Tag). Leopold weiter: „Denn ein günstiges Ticket nützt in den vielen Regionen Niedersachsens, die bereits vom Nahverkehr nahezu abgeschnitten sind, oder auf einer der 74 Bahnstrecken, die in den letzten Jahren stillgelegt wurden, rein gar nichts. Wenn der Nahverkehr auch für den Klimaschutz zu einer echten und auch attraktiven Alternative zum Auto entwickelt werden soll, muss dort auch entsprechend investiert und der Nahverkehr mit entsprechender Taktung ausgebaut werden. Nur dazu schweigt sich die Landesregierung weiter beharrlich aus.“

Anne Zimmermann, Mitglied des Landesvorstands DIE LINKE Niedersachsen, ergänzt: „Die Landesregierung benennt nur die Kosten dieser Investition und verschweigt dabei, dass der Ausbau des Nahverkehrs auch erhebliche Einsparpotentiale hat: Weniger Autos bedeutet weniger Stau, weniger Unfälle, weniger Instandsetzungskosten von Straßen bis hin zu weniger Schadstoffbelastung. Das Geld für die nötigen Investitionen in den Nahverkehr kommt also von alleine wieder rein. Hinzu kommt: Besonders im Sommer werden die Feinstaubgrenzwerte immer wieder überschritten. Diese Emissionen liegen zu einem großen Anteil im individuellen Autoverkehr begründet. Eine Lenkung hin zum öffentlichen Verkehr zeigt hier schnelle Wirkung und entlastet viele Menschen gesundheitlich stark.“