Armut in Niedersachsen entschlossen bekämpfen!

Land und Bund müssen auf überdurchschnittliche Armut in Niedersachsen mit strukturellen Korrekturen reagieren

Laut den nun veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes Niedersachsen für 2021 waren rund 1,3 Millionen Menschen in unserem Bundesland von relativer Einkommensarmut betroffen. Damit sind 16,8% der Bevölkerung armutsgefährdet – mehr als im Bundesdurchschnitt. Vor allem Kinder und Jugendliche, Frauen, kinderreiche Familien, Migrant*innen, Erwerbslose und Rentner*innen sind besonders stark betroffen. DIE LINKE Niedersachsen fordert Land und Bund auf, dem Problem nicht weiter mit Gleichgültigkeit zu begegnen, sondern mit mutigen Entscheidungen Strukturprobleme zu lösen.

Dazu sagt Lars Leopold, Co-Landesvorsitzender der Partei DIE LINKE Niedersachsen: „Jedes fünfte Kind in Niedersachsen ist von Armut bedroht – das ist ein Skandal! Die neuen Zahlen des Statistischen Landesamtes legen den Finger in die Wunde: Die Regierung nimmt die kontinuierlich hohe Armut in Niedersachsen mit einer unglaublichen Gleichgültigkeit hin. Während Reiche immer reicher werden, werden immer mehr Menschen an den Rand getrieben – die soziale Schere geht weiter auseinander. Die Preissteigerungen bei Energie- und Nahrungsmitteln werden die Zahlen für 2022 und 2023 noch einmal verschärfen, auch darauf weist die Auswertung der Daten schon hin. Das ist sozialer Sprengstoff! Neben kurzfristigen Hilfen braucht es für die Überwindung von Armut vor allem strukturelle Veränderungen der Sozial-, Arbeits- und Verteilungspolitik durch die Bundes- und Landesregierung. Wegschauen und hoffen, das hilft nicht! Stattdessen braucht es mutige Entscheidungen der Politik! Wir brauchen einen armutsfesten Mindestlohn von mindestens 13 Euro, eine Stärkung der Tarifbindung, eine sanktionsfreie Mindestsicherung von 1.200 Euro, bessere Bildungschancen für alle Kinder von klein auf und eine solide Finanzierung der Sozial- und Strukturpolitik durch eine gerechte Vermögenssteuer für Superreiche.“