Amazon-Urteil: Beschäftigten in den Mittelpunkt stellen, nicht Profit-Interessen!

Das Verwaltungsgericht Hannover hat nun in einem datenschutzrechtlichen Kontrollverfahren der Amazon Logistik Winsen GmbH permanente Datenerfassungen bei Mitarbeitertätigkeiten erlaubt. DIE LINKE kritisiert diese Entscheidung. Die Praxis des Konzerns sei eine dauerhafte Überwachung von Mitarbeiter*innen.

Dazu sagt Franziska Junker, Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand der Partei DIE LINKE Niedersachsen: „Seitengroß sind die Zeitungsanzeigen und zahlreich die Fernsehspots, in denen Amazon für freie Stellen im Konzern wirbt. Zu sehen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die lächelnd von abwechslungsreicher Arbeit berichten, von Karrierechancen, Stolz und Spaß. So versucht das Unternehmen ein schlechtes Image zu verbessern. Nur eines erzählen die Berichte nicht: Amazon sammelt dauerhaft über Apps, Scanner und Kameras Daten über die Beschäftigten. Wo befinden sich die Angestellten? Unterhalten sie sich mit Kolleginnen und Kollegen? Wie viel Zeit brauchen für einzelne Aufgaben? Und: Wann machen sie Pause? Dabei reicht die Kontrolle bis an die Haustür der Kunden. Arbeiten bei Amazon ist überall stressig und gesundheitsgefährdend. Die Kolleginnen und Kollegen werden krank und verlieren ihre Arbeit, weil sie nicht schnell genug waren oder bekommen weniger Geld. Wenn Amazon behauptet, man respektiere seine Mitarbeiter, dann ist das bloße Heuchelei. Amazon handelt wie ein Überwachungsstaat, er darf nicht zu einer demokratiefreien Zone werden, in dem das Management gegenüber den Beschäftigten schalten und walten kann, wie es will. Deshalb fordert DIE LINKE Niedersachsen die Datenschutzbehörden auf, in allen Ländern und im Bund gegen die Überwachung aktiv zu werden.“