Menschen vor Profite: Jetzt die Debatte über Vergesellschaftung führen!

Nachdem die Wohnungskrise in Berlin die Debatte um Enteignung von Immobilienkonzernen in die Öffentlichkeit getragen hat, hat Kevin Kühnert, Vorsitzender der Jusos, nun in einem Interview davon gesprochen, dass große Firmen auf demokratischem Weg zu kollektivieren seien. Als Beispiele nannte er Wohnkonzerne. Die Abwehrreflexe aus dem neoliberalen und konservativen Lager ließen natürlich nicht lange auf sich warten.

„Die Debatte darüber, ob die Wirtschaft dem Menschen oder der Gewinnmaximierung gewidmet sein sollte, muss endlich öffentlich geführt werden. Wir sehen tagtäglich in so vielen Bereichen, dass es der Markt eben nicht regeln kann. Das fängt schon bei den massiven Ausfällen und Verspätungen bei der privatisierten Bahn an und reicht bis hin zu den privatisierten Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in denen Gesundheit zur Ware wird und man bei Löhnen und Personal spart. Auch der Wohnungsmarkt ist ein Beispiel für die Folgen des Strebens nach Profitmaximierung. Investor*innen und Aktionär*innen verdienen sich hier eine goldene Nase, während die Mieten stetig steigen und bezahlbarer Wohnraum immer knapper wird.“, klagt die Landesvorsitzende der LINKEN Niedersachsen, Heidi Reichinnek, die Zustände an, „Diese Branchen müssen dem Markt dringend entzogen werden und dürfen nicht mehr der Profitlogik unterstellt sein. Eine Daseinsvorsorge, die Gewinne und nicht die Menschen in den Mittelpunkt stellt, kann nicht funktionieren. Öffentliche Daseinsvorsorge muss zurück in die öffentliche Hand!“