Mehr Zeit für Vertragserneuerungen von Pflegediensten!
„KidiZeit“ ist ein ambulanter Pflegedienst für Kinder und Jugendliche, der uA Intensivpflege in in den eigenen vier Wänden anbietet.
Dieser Pflegedienst steht nun allerdings vor dem Aus, denn es wurde vor kurzem ein Gesetz beschlossen, nach dem alle Intensivpflegedienste bis zum 01.07.2024 neue Verträge mit den Krankenkassen abschließen müssen.
Sollte das nicht rechtzeitig passieren, hat die KidiZeit keine rechtliche Grundlage und somit keine Gelder, um Patient*innen weiter zu versorgen. Trotz Bemühungen durch Interessenverbände liegt allerdings noch kein Vertragsentwurf vor.
Falls ich das bis zum 1. Juli nicht ändert, Kinder und Jugendlichen, die aktuell in ihrem Zuhause versorgt werden, laut KidiZeit in Krankenhäuser verlegt werden.
Betroffen wären deutschlandweit etwa 1.500 Pflegedienste und 30.000 Patient*innen.
Außerdem wären bei einer sehr wahrscheinlichen Insolvenz dieser Pflegedienste 100.000 Pflegekräfte arbeitslos, sowie einige Krankenhäuser überlastet.
„Wir sind kurz davor, wahnsinnig viele Menschen wahnsinnig doll im Stich zu lassen“, sagt die niedersächsische Landesvorsitzende der Linken, Franziska Junker.
Laut KidiZeit gibt es zwei Auswege aus der Situation: Eine Erhöhung der Frist in §132 L SGB V, Abs. 5 oder Fortgeltungserklärungen der Krankenkassen.
„Wir dürfen Familien, Pfleger*innen und Kinder nicht allein lassen, sondern müssen Krankenkassen oder Gesetzgeber Feuer unterm Hintern machen! Nur so können wir die Pflege, die so dringend gebraucht wird, weiterhin gewährleisten“, schließt Junker.