Mehr Gebärdensprache für Niedersachsen
Am 03. Dezember ist Tag der Menschen mit Behinderung.
Zu diesem 1993 von den Vereinen Nationen ausgerufenen Aktionstag macht Lisa Schmitz, Ladesvorstandsmitglied von Die Linke Niedersachsen, auf die Situation gehörloser Menschen aufmerksam. Schmitz bemängelt, dass es in Niedersachsen „Deutsche Gebärdensprache“ nicht als Schulfach für Schüler*innen mit Förderschwerpunkt Hören gibt.
„Als CODA (Children of Deaf Adults) ist es für mich unbegreiflich, dass das Land Niedersachsen seit Jahren keine Verantwortung für gehörlose und schwerhörige Schüler*innen übernimmt. Der Lehrkräftemangel wird vorgeschoben, um davon abzulenken, dass über Jahre die Teilhabe der Schüler*innen und ihr Recht darauf, Lehrkräfte und Lerninhalte über die DGS zu verstehen, nahezu unmöglich gemacht wurde.“, sagt Lisa Schmitz.
Niedersachsen liegt hiermit hinter Ländern wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern zurück: Dort ist Gebärdensprache in die Stundentafel von Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt Hören integriert. In Hamburg, Berlin und Thüringen, können sogar alle Schüler*innen Gebärdensprache erlernen.Um die Situation gehörloser Menschen in Niedersachsen zu verbessern, fordert der niedersächsische Gehörlosenverband die Qualifizierung von Lehrkräften für Gebärdensprache sowie die Einbindung des Fachs in Lehrplan und Stundentafel sowie seine Anerkennung als Sprachenfach bei Zeugnissen und Abschlüssen.
Die Linke Niedersachsen fordert die Landesregierung auf, die Forderungen des Gehörlosenverbandes umzusetzen.
„Inklusion kann nur gelingen, wenn wir die Forderung als Linke dahingehend ausweiten, dass allen Schüler*innen und Lehrkräften die DGS nähergebracht wird. Nur dadurch kann für gehörlose und schwerhörige Menschen eine Teilhabe ermöglicht werden.“, so Schmitz.