Linke Niedersachsen verzeichnet weiterhin Plus an Neueintritten

Pressemitteilung vom 05. Januar 2024

Am Montag hält die neue Partei von Sahra Wagenknecht ihre zweite Pressekonferenz. Die meisten Mitglieder sind jedoch bei der Linken geblieben. Landesvorsitzende Franziska Junker erklärt das vor allem damit, dass Wagenknecht falsche Erwartungen an eine soziale Ausrichtung ihrer neuen Partei geschürt habe:

"Bei der Pressekonferenz kommenden Montag sitzen vier studierte Bundestagsabgeordnete, ein Universitätsprofessor und ein Harvard-Absolvent. “, sagt Franziska Junker, Landesvorsitzende der Partei, Gewerkschafterin und Hafenarbeiterin. „Den Kampf um soziale Gerechtigkeit müssen wir aber gemeinsam mit denjenigen führen, die den Laden am laufen halten und nicht über deren Köpfe hinweg." 

Damit könnte auch die Mitgliedsentwicklung der Linken in Niedersachsen zu erklären sein. Denn der Landesverband verzeichnet mehr Neueintritte als Austritte - obwohl er lange lange als Wagenknecht-nahe galt. Der umstrittene Musikproduzent Diether Dehm wurde hier als Bundestagsabgeordneter aufgestellt - genau wie die BSW-Vorsitzende Amira Mohamed Ali aus Oldenburg. 

Landesvorsitzender Thorben Peters kritisiert auch die programmatische Ausrichtung der kommenden Wagenknecht-Partei.

„In dem Moment, wo wir Menschen, egal ob arbeitslos, wohnungslos oder geflüchtet, gegeneinander ausspielen, kippen wir Wasser auf die Mühlen der AfD. Nur wenn wir solidarisch zusammenwirken, können wir etwas verändern. Dafür steht derzeit nur Die Linke“, ergänzt Peters, der in Lüneburg eine Obdachlosenunterkunft leitet.

Seit dem ersten Januar gibt es im niedersächsischem Landesverband vier mal so viele Eintritte wie Austritte. Eine negative Entwicklung der Mitgliedszahlen findet sich nur in wenigen Kreisverbänden. In Oldenburg zum Beispiel gab es seit der Pressekonferenz von Wagenknecht 26 Austritte und 12 Neueintritte. Insgesamt gibt es in Niedersachsen seit der Pressekonferenz von Wagenknecht am 23 Oktober vergangen Jahres 176 Austritte und 208 Eintritte- darunter auch die Bekannte Hartz IV-Aktivistin Inge Hannemann.

Besonders positiv ist die Entwicklung im Kreisverband Göttingen: Dort gibt es nur 6 Austritte bei 41 Neueintritten.