Linke Niedersachsen fordert Landesregerung auf, für gerechtere Löhne von Frauen zu sorgen
Beschluss des Landesausschusses vom 2. März 2024
Am 6. März ist dieses Jahr der Equal Pay Day - der Tag, der auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männer hinweist.
Der Equal Pay Day markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern und fällt auf den
Tag, bis zu dem Frauen statistisch gesehen umsonst arbeiten, während Männer schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Er kann sich jedes Jahr verschieben, je nach Höhe des Gender Pay Gaps.
Die Entgeltlücke in Niedersachsen stagniert bei 18 Prozent. Das heißt, Frauen verdienen durchschnittlich 4,38 Euro weniger als Männer pro Stunde und das an jedem Tag.
Dieser unverändert hohe Wert zeigt: Von allein bewegt sich nichts. Politik und Arbeitgeber müssen endlich handeln und die Lohnlücke verringern! Ein Blick auf Europa anlässlich des Europawahljahrs zeigt, dass es auch anders geht: Deutschland hat die dritthöchste Entgeltlücke unter den Staaten der Europäischen Union!
Gründe für die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern sind häufig die schlechtere Bezahlung in
frauendominierten Branchen wie bspw. Pflege und Erziehung, die Übernahme des Löwenanteils von Haus- und Sorgearbeit inklusive familienbedingter Auszeiten durch Frauen, das Arbeiten in Teilzeit und die geringere Präsenz von Frauen in Führungspositionen.
Die Linke Niedersachsen fordert die Landesregierung auf, für gerechtere Löhne von Frauen zu sorgen und somit die Lohnlücke verringert. Ein Vorbild könnte hier das Land Bremen sein. Dort gibt es bereits eine Strategie für Entgeltgleichheit. Diese hat Ursachen der Entgeltlücke aufgeschlüsselt und 28 Maßnahmen hierzu entwickelt –zum Beispiel der Ausbau der praxisorientieren Ausbildung für Erzieher*innen, eine Ausweitung der Tariftreuepflicht oder die Durchführung von betrieblichen Prüfverfahren zum Stand der Gleichstellung in Unternehmen.
Außerdem muss auf Bundesebene das Entgelttransparenzgesetz dringend überarbeitet werden.
„Das Gesetz, das mit dem Ziel eingeführt wurde, die Transparenz über Löhne für Arbeitnehmer*innen zu erhöhen und die Entgeltlücke zu schließen, ist nachweislich wirkungslos geblieben. Der Bund sollte sich hier an der weitergehenden EU-Entgelttransparenzrichtlinie orientieren.", fordern unsere Landesvorsitzenden Franziska Junker und Thorben Peters.