Linke kritisiert Aktionsplan gegen Obdachlosigkeit als unzureichend

Die Linke Niedersachsen kritisiert Aktionsplan der Bundesregierung gegen Obdachlosigkeit

Diese Woche wurde im Kabinett der nationale Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit beschlossen. In sechs Jahren soll niemand mehr ohne Wohnung sein. Thorben Peters, Landesvorsitzender Die Linke Niedersachsen kritisiert den Aktionsplan als leeres Versprechen:

„Wer den Notstand der Wohnungslosigkeit beheben will, muss Obdachlosigkeit auch als Notstand ansehen. Das würde zum Beispiel Hotelgutscheine und einen Maßnahmenplan voraussetzen, der Menschen so schnell es geht in Wohnungen unterbringt. Stattdessen werden obdachlose Menschen immer wieder aus Großstädten verdrängt oder müssen unter unwürdigsten Bedingungen in Notunterkünften versauern. Das ist zynisch.“

Knapp 372.000 Personen waren laut statistischen Bundesamtes am Stichtag 31.01.2023 wegen Wohnungslosigkeit institutionell untergebracht. Nicht mitgezählt sind die Menschen, welche auf der Straße oder bei Bekannten wohnen. Die Lebenserwartung von Menschen auf der Straße ist laut BAGW rund 30 Jahre niedriger als beim Durchschnitt. Peters weiter:

„Der Aktionsplan regelt in keiner Weise verbindliche Mindeststandards für Notunterkünfte, welche oft Orte voller Gewalt sind. Menschen in Obdachlosigkeit brauchen den niedrigschwelligen Zugang zu einer sicheren Unterkunft, Essen, Hygiene sowie ärztlicher Hilfe. Zudem braucht es einen bundesweiten Vorrang bei der Wohnungsvergabe für wohnungslose Menschen, mehr sozialen Wohnraum und ein Stopp von Zwangsräumungen bei drohender Obdachlosigkeit!“