Landesvorstandsmitglied Behiye Uca zum 7. Jahrestag des Genozids in Sinjar/Şengal

Am 3. August 2021 ist der 7. Jahrestag des noch andauernden Feminizids und Genozids gegen die Êziden und Êzidinnen in Sinjar/Şengal im Nordirak. Im August 2014 wurde der Şengal vom Islamischen Staat (IS) überfallen, wobei die êzidische Glaubensgemeinschaft ausgelöscht werden sollte. Tausende Menschen wurden getötet oder vertrieben, tausende Frauen und Kinder wurde verschleppt und versklavt. Über den Verbleib vieler Opfer besteht bis heute keine Gewissheit.

Zum Jahrestag äußert sich Behiye Uca, Mitglied im Landesvorstand der niedersächsischen LINKEN: "An diese Verbrechen müssen wir jedes Jahr aufs Neue erinnern. Leider bleibt die internationale Hilfe unzureichend, obwohl die UN das Verbrechen als Genozid eingestuft hat. Die Unterstützung der Opfer, aber auch die juristische Verfolgung der Täterinnen und Täter müssen meines Erachtens intensiviert werden. Zu kritisieren ist auch, dass im Mai das Oberverwaltungsgerichtes Nordrhein-Westfalen (OVG) entschieden hat, dass aus dem Şengal Geflüchtete keinen generellen Anspruch auf Flüchtlingsanerkennung hätten. Dabei ist die Bedrohnung durch Gräueltaten durch den IS geblieben. Auch für die über 400.000 Êziden und Êzidinnen, die bis heute in Flüchtlingslagern leben, muss endlich eine humanitäre Perspektive im Irak aufgezeigt werden."