Die Senkung des Wahlalters ist überfällig!

Niedersachsen führte 1996 als erstes Bundesland das Wahlrecht mit 16 auf Kommunalebene ein. Bis heute zogen sechs weitere Länder nach. Auch in Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein kann man ab dem 16. Geburtstag seine Stimme bei Kommunalwahlen abgeben. Auf Landesebene ist das bisher nur in Brandenburg und Bremen möglich. DIE LINKE Niedersachsen fordert, das Wahlrecht ab 16 auch für Landtagswahlen. Thorben Peters, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Landesvorsitzender DIE LINKE Niedersachsen dazu: „Mit 16 beginnst du vielleicht schon eine Ausbildung, bezahlst bei entsprechendem Verdienst Steuern, bist straf- und religionsmündig, das Recht zu wählen wird dir jedoch vorenthalten. Die Behauptung, dass Jugendliche unter 18 Jahren zu leicht zu beeinflussen wären oder sich nicht für Politik interessieren ist wissenschaftlich unhaltbar. Das Alter spielt keine Rolle, entscheidend ist die Urteilsfähigkeit, die schon bei Vierzehnjährigen ausgereift ist. Eine Senkung des Wahlalters ist daher überfällig!“

Es gibt keinen Nachweis, dass 16-Jährige schlechter informiert seien als 18-Jährige. Der Anteil der po-tenziellen Erstwähler*innen ab 16, liegt je nach Region zwischen 1,5 und 3,5 Prozent der Wahlberechtig-ten. Für DIE LINKE ist klar, je früher Menschen an der Demokratie beteiligt werden, desto besser ist es für eine Demokratie, da bereits früh das Interesse an politischen Prozessen geweckt wird. Peters weiter: „Eine Absenkung des Wahlalters wäre eine gute Chance für die politische Bildung innerhalb und außerhalb der Schule. Jugendliche können in einem neutralen Raum über Politik und Wahlen reden und sich informieren. Außerdem könnten Lerninhalte mit konkreter Handlungsmöglichkeit verknüpft werden und somit ein nachhaltigeres Lernen ermöglicht werden.“