DIE LINKE fordert besseren Schutz von Weidetieren statt Wolfsabschuss

Hannover/Berlin. Am heutigen Mittwoch präsentierten 11 Umweltverbände Empfehlungen für Standards zum Schutz von Weidetieren vor Wölfen. Darin wird die bundeseinheitliche Förderung von Herdenschutzmaßnahmen gefordert. Bevor ein Wolf nach einem Nutztierriss geschossen wird solle dieser weiterhin individuell identifiziert werden. Vertreterinnen der LINKEN in Niedersachsen begrüßten das Konzept der Umweltverbände: „Laut einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung dürfen künftig nach einem Riss an Weidetieren so lange Wölfe in der betroffenen Region geschossen werden, bis es keine weiteren Übergriffe mehr gibt. Das kann die Ausrottung eines ganzen Rudels bedeuten, auch wenn die Tiere nicht zugebissen haben“, sagt Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende der LINKEN in Niedersachsen. DIE LINKE kritisiert das neue Gesetz als unnötig: „Die Zahl der Angriffe auf Weidetiere ist im vergangenen Jahr bereits deutlich zurückgegangen, obwohl es nachweislich mehr Wölfe in Niedersachsen gibt. Das ist der Beleg für die Wirksamkeit von Herdenschutzzäunen und Wachhunden wie sie von den Umweltverbänden gefordert werden“, so Reichinnek.

Amira Mohamed Ali, Sprecherin für Tierschutz der Fraktion DIE LINKE im Bundestag forderte Unterstützung beim Bau von Herdenschutzzäunen: „Die meisten Nutztierrisse finden auf ungeschützten Weiden statt. Für Weidetierhalter muss deshalb ein Rechtsanspruch auf präventiven Herdenschutz bestehen, auch bei Rindern und Pferden. Die finanziellen Mittel für die Einzäunung müssen schnell und unbürokratisch von Bund bereitgestellt werden. “

Auch der Einsatz von Herdenschutztieren müsse neu geregelt werden. „Bisher wird nur die Anschaffung von Herdenschutzhunden bezuschusst. Es wäre allerdings besser auch auf bewährte Herdenschutztiere wie Esel, Lamas und Alpakas zu setzen. Diese sind robuster als Hunde und können sich von der Weide ernähren“, so Mohamed Ali. "Mit ihrer neuen Flinten-Politik will die Bundesregierung von ihrem Versagen beim Herdenschutz ablenken. Es geht derzeit einfach viel zu langsam voran“, stellt Mohamed Ali fest.