Bundesregierung drückt sich vor Verantwortung für Chlor-Belastung im Wattenmeer
Damit Deutschlands erstes LNG-Terminal vor Wilhelmshaven nicht verstopft und weiter Erdgas liefern kann, wird es mit Chlor gereinigt. Das Abwasser wird in die Jade abgelassen. Franziska Junker, Landesvorsitzende Die Linke Niedersachsen, ist verärgert:
"Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz trägt die Verantwortung für die Chlor-Belastung durch den Betrieb des vom Bund gecharterten LNG-Terminal-Schiffs Höegh Esperanza. Es drückt die Verantwortung an das Land Niedersachsen ab– obwohl klar war, dass die Chlor-Einleitung zu hoch ist."
Junker nimmt damit Bezug auf die Ablehnung des Schiffes durch australische Behörden. Diese hatten 2019 bemängelt, dass das zur Reinigung der Leitungen verwedete Chlor einfach ins Meer geleitet wird.
Junker weiter: „Der Bund betreibt das LNG-Terminal-Schiff und trägt die Verantwortung dafür. Die Regierung kann sich nicht allein damit rausreden, dass sich das Schiff in niedersächsischen Gewässern und somit in der Zuständigkeit der Landesbehörden befindet. Es ist verantwortungslos, sich im Wissen um die Chlorbelastung des einmaligen Naturraums Wattenmeer hinter solchen Formalia zu verstecken. Ich erwarte grade von dem grün-geführten Umweltministerium mehr Problembewusstsein und ein Ende der Chloreinleitung in unser Wattenmeer!“