Deutschland braucht Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung

„Ein Drittel aller Lebensmittel in Deutschland werden weggeworfen. Dieser Wahnsinn muss endlich beendet werden", so Amira Mohamed Ali anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober. Die Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Verbraucherschutz weiter:

"Der Welternährungstag ist auch Anlass für die Frage, welche Wertschätzung wir den Lebensmitteln in Deutschland entgegenbringen. Die massiv angewachsene Lebensmittelverschwendung in unserem Land ist ein großes Problem und die Bundesregierung sieht immer noch tatenlos zu. Sie belässt es bei so wohlklingenden wie wirkungslosen Werbekampagnen, die sich vor allem an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Natürlich ist es gut und richtig, dass der oder die Einzelne nicht unnötig Lebensmittel wegwirft, aber die eigentlichen Verursacher des Problems werden dabei ausgeblendet. Denn der größte Teil der jährlich in Deutschland verschwendeten 1,6 Milliarden Tonnen an essbaren Lebensmitteln gehen auf die Verarbeitung oder den Handel zurück. Wenn die Bundesregierung es wirklich ernst meint mit dem Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung, muss sie hier ansetzen.

Wir brauchen nach dem Vorbild Frankreichs auch in Deutschland ein Gesetz, dass den Handel und die Lebensmittelkonzerne verpflichtet, alle nicht in den Verkauf gebrachten bzw. unverkauften, aber noch essbaren Lebensmittel an Hilfsorganisationen zu verschenken. Große Supermärkte, die sich in Frankreich nicht an das Gesetz halten, werden mit Geldstrafen belegt.

Wir sollten Lebensmittel wertschätzen, nicht nur am Welternährungstag. Deshalb müssen die Lebensmittelproduktion und der Handel endlich nachhaltig gestaltet werden. Mit einem Gesetz gegen die Lebensmittelverschwendung würden die Lebensmittelkonzerne zu einer bedarfsgerechten Produktion gedrängt werden und der Handel würde nicht mehr auf dieses irrsinnige Überangebot setzten. Kurz, die Lenkungswirkungen eines solchen Gesetzes wären weitreichend und auch ökologisch sinnvoll."