Linke Niedersachsen fordert gründliche Untersuchung der Vorfälle in Nienburg

Letzte Woche wurde der Nienburger Lamin Touray bei einem Polizeieinsatz erschossen.

Torben Franz, Mitglied des Landesvorstandes und Vorsitzender der Linken Nienburg bezeichnet dies als eine von zahlreichen Erschießungen eines Menschen in Ausnahmesituation:

„Die Polizei hat 8 Schüsse auf einen Menschen abgegeben, der sich offensichtlich in einer Ausnahmesituation befand. Stattdessen hätte sie mildere Mittel prüfen und psychologische oder sozialarbeiterische Unterstützung hinzuziehen müssen.“, sagt Franz, der selber Sozialarbeiter ist. Weiterhin fordert er ausführliche Aufklärung:

„Zur Aufklärung ist eine unabhängige Stelle nötig, die in solchen Fällen ermittelt. Die Beauftragung der Nachbardienststelle gewährleistet keine ausreichende Neutralität bei der Ermittlung.“

Mögliche Prävention solcher Fälle sieht Franz jedoch bereits vor dem Einsatz: 

„In den Lehrplänen der Polizeischüler*innen und bei Fortbildungen müssen deeskalierende Strategien Priorität enthalten. Alle Polizist*innen müssen wissen: Bevor ich schieße, rufe ich medizinisches oder sozialarbeiterisches Personal, das versucht, Schusswaffengebrauch zu verhindern."