Wir brauchen echte Maßnahmen gegen Wohnungslosigkeit!

Seit 2022 hat sich die Zahl der wohnungslosen Menschen in Niedersachsen mehr als verdreifacht. Laut Landesamt für Statistik beläuft sich die Zahl auf rund 33.000 Menschen, die in Notunterkünften untergebracht sind. Nicht mit einberechnet sind Menschen, die bei Bekannten, der Familie oder auf der Straße leben. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe geht zudem von einer Dunkelziffer von rund 70 Prozent aus. Die Landesregierung hat jüngst ein Maßnahmenpaket gegen Wohnungslosigkeit vorgelegt.

Thorben Peters, Landesvorsitzender der Linken Niedersachsen, dazu:
„Das Maßnahmenpaket der Landesregierung greift zu kurz. So ist der Ansatz des ‚Housing First‘, nach dem Wohnraum gezielt Wohnungslosen zur Verfügung gestellt wird, zwar richtig, verstärkt aber die Konkurrenz um Sozialwohnungen, wenn diese aus dem jetzt schon zu geringen Bestand an sozialen Wohnungen genommen werden. Wohnen ist ein Menschenrecht. Statt damit Profite zu machen, muss Wohnraum bezahlbar und ausreichend zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollten Mietschulden im Notfall übernommen und Zwangsräumungen verboten werden, wenn diese in die Obdachlosigkeit führen.“

Die Linke Niedersachsen kritisiert, dass die Landesregierung sich weiterhin auf kurzfristige Maßnahmen konzentriert, anstatt das Problem an der Wurzel zu packen. Steigende Mieten, fehlender sozialer Wohnungsbau und zu wenig Prävention sorgen dafür, dass immer mehr Menschen in die Wohnungslosigkeit abrutschen. Besonders alarmierend sei, dass viele Betroffene keinen Zugang zu geeigneten Hilfsangeboten erhalten und auf der Straße leben müssen.


„Viele wohnungslose Menschen versauern zudem in Notunterkünften. Oft ist die Gewaltkonzentration dort so hoch, dass Menschen lieber auf der Straße schlafen. Es fehlt an würdevollen Unterbringungsstandards und aufsuchenden Beratungsangeboten, die die Betroffenen in die sozialen, medizinischen und psychologischen Hilfen führen, die sie brauchen. Zudem müssen wir die Straßensozialarbeit ausbauen und Winternotprogramme etablieren, um Menschen außerhalb der Unterkünfte besser zu schützen.“, schließt Peters.