VW Emden: Die Linke Niedersachsen fordert klaren Einsatz für den Standort

Wolfsburg/Emden – Die Linke Niedersachsen hat sich angesichts der drohenden Werksschließung von Volkswagen in Emden klar positioniert und fordert stärkeren politischen Einsatz für den Erhalt des Standorts. Laut Franziska Junker, Landesvorsitzende der Partei, sei das Werk mit rund 8.000 Beschäftigten eine wirtschaftliche Lebensader für Ostfriesland. „Wenn VW in Emden geschlossen wird, gehen in Ostfriesland die Lichter aus“, erklärte sie.

Die Schließung des Werks hätte weitreichende Folgen, nicht nur für die direkt Betroffenen, sondern auch für Zulieferbetriebe, den Handel, den Tourismus und die Gastronomie in der Region. Zudem stünden kommunale Einnahmen auf dem Spiel, die essenziell für die wirtschaftliche Stabilität Ostfrieslands sind.

Kritik übte Die Linke vor allem an der Unternehmensführung von Volkswagen und der Untätigkeit der Landes- und Bundesregierung. „Das VW-Management hat den Karren in den Dreck gefahren, und nun sollen die Beschäftigten dafür bezahlen“, sagte Junker. Sie forderte die rot-grüne Landesregierung auf, ihre Posten im Aufsichtsrat des Konzerns zu nutzen, um Einfluss auf den Vorstand zu nehmen.

Volkswagen hatte in den vergangenen Jahren über eine Milliarde Euro in den Umbau des Werks zum Elektro-Standort investiert. Geplant ist die Produktion der Modelle ID.4 und ID.7, deren Preise mit 40.000 bis 54.000 Euro jedoch für viele Verbraucherinnen und Verbraucher zu hoch seien, so Junker. „VW ist schon lange kein ‚Volkswagen‘ mehr. Das Unternehmen hat seine Preispolitik und die Bedürfnisse der Kundschaft aus den Augen verloren.“, so Junker.

"Als Ostfriesin und Arbeitnehmerin bekomme ich nur noch Tränen in die Augen: Denn auch das VW-Werk in Emden hat – trotz aller politischen Beteuerungen – nur eine Zukunft, wenn die produzierten Pkws auch verkauft werden."

Die Linke kritisiert zudem, dass trotz großer Gewinnrückstellungen die Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze bangen müssen. Statt Profitmaximierung fordert die Partei Investitionen in die Standorte und die Zukunft der Belegschaft.

Das Risiko einer Werksschließung wird seitens der Landespolitik offiziell als gering eingestuft. Ministerpräsident Stephan Weil hatte kürzlich betont, dass das Werk in Emden gute Zukunftschancen habe. Die Linke fordert dennoch klare Zusagen von Volkswagen und der Politik für den Erhalt des Werks.