Ohne Moos nichts los
Bei der Meyer-Werft in Papenburg ist immer noch nicht klar, wie es weiter geht.
Die Linke macht einen Vorschlag, der sich auch bei anderen Werften in Europa bewährt hat.
Auch nach wochenlangen Gesprächen mit Wirtschaftsminister Lies und anderen Beteiligten ist die Situation der Meyer-Werft in Papenburg weiterhin ungeklärt. Die Meyer-Werft hofft auf Bürgschaften des Landes, um weiter Schiffsneubatuen finanzieren zu können.
„Ohne Moos nichts los. Ohne Moos geht die Region tot.“, begrüßt die Linke Landesvorsitzende Franziska Junker die geplante Unterstützung der Werft durch das Land. Zusammen mit den durch die Konsumnachfrage der Beschäftigten geschaffenen Jobs sind ungefähr 18.000 Menschen von der Meyer-Werft abhängig.
Ginge es nur nach der Auftragslage der Werft, müssten sich diese 18.000 Menschen keine Sorgen machen: Die Auftragsbücher sind bist 2028 voll. Das Problem ist ein anderer, findet Junker:
„Kommt die nächste Inflationskrise, kommt auch die nächste Werft-Krise. Bei so teuren Sachen wie Kreuzfahrtschiffen ist es für private Unternehmen schwer, die mit den Produktionskosten in Vorleistung zu gehen.“
80 % ihrer Bezahlung erhält die Werft erst bei Lieferung der Schiffe, deswegen muss sie mit den Produktionskosten in Vorleistung gehen - die sind jedoch seit der Corona-Krise erheblich gestiegen. Junker hält deswegen eine Beteiligung des Landes an der Werft für ein geeignetes Mittel, den Cashflow langfristig sicher zu stellen:
„Statt der stressigen Aushandlung stetig neuer Finanzspritzen brauchen wir eine Beteiligung des Landes um dauerhaft ausreichende Bonität sicherzustellen. Bei der Salzgitter AG funktioniert das auch und die größte Werft Europas ist auch in öffentlicher Hand.“
Junker bezieht sich auf die italienische Werft Fincanteri, die größtenteils in Staatshand ist. Auch die französische Werft Chantiers de l’Atlantique gehört zu über 30 % dem französischen Staat.