Zum Internationalen Frauenkampftag

Rita Krüger, Mitglied im Landesvorstand

Am 8. März 2021 ist der Internationale Frauenkampftag. In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Zeichen der Corona-Pandemie. Die fehlende Geschlechtergerechtigkeit ist in dieser Zeit besonders sichtbar.

Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern, die Aufmerksamkeit auf bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten richten und dazu ermuntern, sich für eine Geschlechtergerechtigkeit aller Geschlechter einzusetzen. Der erste Frauentag wurde im März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich- Ungarn und der Schweiz gefeiert. Das alles beherrschende Thema war die Forderung nach dem freien, geheimen und gleichen  Frauenwahlrecht. „Heraus mit dem Frauenwahlrecht! “Dieser Satz war die Hauptforderung der „Mütter“ des Internationalen Frauentags. Auch wenn diese Zielsetzung inzwischen erreicht wurde, so ist die Gleichstellung aller Geschlechter weder in Deutschland noch im Rest der Welt Realität. Der Internationale Frauentag hat seine Wichtigkeit daher nicht verloren und wird weiterhin jährlich begangen. Frauen auf der ganzen Welt machen am 8. März mit Veranstaltungen, Feiern und Demonstrationen auf noch immer nicht verwirklichten Rechte aufmerksam.

Aktuell sind in der Pandemie insbesondere Frauen stark betroffen. In Krisenzeiten nimmt die häusliche Gewalt zu. Die Kontaktbeschränkungen erhöhen das Gewaltrisiko für Frauen und Kinder. Frauenhäuser füllen sich. Psychiatrien quellen über. Mehr Frauen als Männer arbeiten in 'systemrelevanten' Berufen in Klinken, Pflegeheimen oder an der Supermarktkasse und tragen somit zur Grundversorgung aller bei. Diese Berufsfelder sind allerdings oftmals schlecht bezahlt. Parallel dazu haben Frauen mehr denn je die unbezahlte Sorgearbeit zu Hause zu leisten und dafür nicht selten ihre Arbeitszeit reduziert. Eine Aufwertung dieser Berufe findet hingegen nicht statt. 

Die politischen Entscheidungen in dieser Pandemie bedeuten keinen Rückfall in die 50iger Jahre. Von einem Rückschritt zu sprechen suggeriert ja, dass die Ungerechtigkeit vor Corona überwunden war. Die politischen Entscheidungen, mit denen diese Pandemie beseitigt werden soll, waren und sind so nur wegen des herrschenden Patriarchats möglich. Frauen halten den Laden am Laufen, 'systemrelevant' in ihren Berufen und unbezahlt zu Hause. Und die politischen Entscheidungen in dieser Pandemie haben diese ungleiche Geschlechterpolitik für die kommenden Jahre gefestigt.

Frauen, seid frei, engagiert euch, nehmt eure Zukunft und die der Gesellschaft in die eigenen Hände!