„Wir brauchen Luftfilter in jeder Klasse“ - LINKE fordert Stellungnahme von Landesregierung

Das Bildungsministerium in Hannover verweigert im Kampf gegen das Coronavirus die flächendeckende Ausstattung von Schulklassen mit Luftfiltergeräten. Im Dialog mit der OZ versuchte die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Johanne Modder die Position der Behörde mit wissenschaftlichen Studien zu rechtfertigen. Ein Faktencheck in der OZ vom 3. Mai 2021 zeigte jedoch, dass diese Studien Luftfilter nicht grundsätzlich ablehnen und dass die Geräte die Virenlast reduzieren können. Politikerinnen der LINKEN aus Niedersachsen sind verärgert über den Vorgang:

Amira Mohamed Ali, Vorsitzende der LINKEN im Bundestag: „Es ist doch unglaubwürdig, wenn der Bundestag und zahlreiche niedersächsische Landesbehörden ihren Angestellten Luftfilter in die Büros stellen, aber bei den Schulen dann händeringend Argumente gegen die Anschaffung gesucht werden. Die Geräte können, ergänzend zum Lüften die Virenlast reduzieren. Wir brauchen also Luftfilter in jeder Klasse. Ich habe die Landesregierung zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert, in welchem Umfang in eigenen Behörden Luftfilter angeschafft wurden und auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die flächendeckende Finanzierung von Luftfiltern für die Schulen verweigert wird.“

Franziska Junker, Mitglied im Landesvorstand: „Bei der Gesundheit von Kindern darf niemals eine Kosten-Nutzen-Rechnung angestellt werden. Alles was die Ansteckungsgefahr verringert, muss auch umgesetzt werden. Wenn das Land Niedersachsen keine ausreichenden finanziellen Mittel dafür hat, sollte sich der niedersächsische Bildungsminister Tonne unverzüglich in Berlin um ein Bundesförderprogramm für die Luftfilter-Geräte bemühen."

 

Zusätzliche Information: Offener Brief von Amira Mohamed Ali an Kultusminister Tonne