Überlastete Intensivstationen gefährden Patientensicherheit

Gute Pflege: DIE LINKE. Niedersachsen lässt keine Ausreden der Landespolitik gelten

"Überlastete Intensivstationen gefährden Menschenleben in Niedersachsen. Der Fehler liegt hier im System, aber die Verantwortlichen schieben sich gegenseitig die Schuld zu, statt das Problem anzugehen", kommentiert Pia Zimmermann, Mitglied des Bundestags und Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, die Recherchen des NDR über das interne Kommunikationssystem zwischen Rettungsleitstellen und Kliniken Ivena. "Besonders erschreckend ist, dass sich die Situation seit 2018 erkennbar verschlechtert hat. Diese Recherchen lassen die von mir ohnehin kritisierten Klinikschließungen der vergangenen Jahre noch mal in einem dunkleren Licht erscheinen."

Lars Leopold, Vorsitzender der Partei DIE LINKE. Niedersachsen, ergänzt: "Selbst wenn nur einzelne Kliniken so überlastet sind, dass sie Patientinnen und Patienten abweisen müssen, kann das zu einer akuten Gefährdung führen. Denn Anfahrtswege werden bereits dadurch länger. Aber teilweise waren sogar alle Klinken einer Region so überlastet, dass sie vom System abgemeldet waren. Das hat nichts mehr guter und vorausschauender Gesundheitspolitik zu tun, sondern offenbart die Fehlplanung in diesem Bereich."

"Die Deutsche Krankenhausgesellschaft benennt die seit vergangenem Jahr geltenden Personaluntergrenzen in einzelnen Klinikbereichen als Ursache für die Versorgungsengpässe. Das ist unredlich. Die Untergrenzen sind der Versuch in der Personalnot ein Minimum an Sicherheit zu gewährleisten. Wenn man die Pflegesituation betrachtet, merkt man schnell, dass deutlich mehr Pflegekräfte gebraucht werden als die Untergrenzen vorsehen, wenn nicht nur eine Mindestpflege unter stressigen Bedingungen, sondern eine gute Pflege gewährleistet sein soll", so Zimmermann weiter.

"Natürlich sind die unbesetzten Stellen in der Pflege ein Problem", fügt Leopold hinzu. "Aber diese unbesetzten Stellen müssen die Verantwortlichen in der Politik und den Klinken motivieren, die Arbeitsbedingungen und den Lohn zu verbessern, damit man sie besetzen kann. Sie dürfen nicht als Ausrede genutzt werden, um an der Patientensicherheit zu sparen."