Meyer Werft darf sich nicht mit Lohndumping durch Leiharbeit und Werkverträge aus sozialer Verantwortung stehlen

Die Tarifverhandlungen bei der Papenburger Meyer Werft sind vorerst gescheitert. Die Geschäftsführung der Traditionswerft will die Kurzarbeit ausweiten und fordert von der Belegschaft den Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen droht die Geschäftsführung sogar mit betriebsbedingten Kündigungen. Die IG Metall bietet an, eine Streichung des Weihnachtsgeldes in diesem Jahr zu akzeptieren, wenn die Arbeitsplätze garantiert bis Ende 2021 erhalten bleiben. Betriebsrat und Gewerkschaft wollen, dass die Werft die Zahl der Werkvertragsarbeiter reduziert und dafür Stammbeschäftigte aus der Kurzarbeit holt. „Die Meyer Werft hat immer von der guten Arbeit der Beschäftigten profitiert und so ein Vermögen in Höhe von 800 Millionen Euro angehäuft, da darf es jetzt keine Entlassungen geben!“, fordert Franziska Junker, Landesvorstandsmitglied der niedersächsischen LINKEN, und stellt sich damit an die Seite der Belegschaft. Junker weiter: „Wir solidarisieren uns mit den berechtigten Forderungen des Betriebsrats, zu deren Durchsetzung ein harter Kampf um jeden Arbeitsplatz nötig sein wird. Die Belgschaft hat oft genug gezeigt, dass sie ein Verständnis für die schwierige Lage der Meyer Werft hat und sogar selbst Vorschläge unterbreitet, um einen gemeinsamen Weg zu gehen. Aber statt dieses gemeinsamen Wegs mit den Beschäftigten zu suchen, versucht die Geschäftsführung mit eiserner Hand zu regieren und Entscheidungen über eure Köpfe hinweg zu fällen. Die Streichung der Urlaubs- und Weihnachtsgelder ist sozialer und wirtschaftlicher Unfug. Jahresleistung und Urlaubsgeld sind individuelle Rechtsansprüche der Kollegen gegenüber dem Arbeitgeber. Als Gewerkschafterin fordere Ich die Einhaltung der Tarifverträge!“

Lars Leopold, Landesvorsitzender der LINKEN in Niedersachsen pflichtet ihr bei: „Neben dem Erhalt der Arbeitsplätze muss auch die langfristige Sicherung der Einkommen der Beschäftigten im Vordergrund stehen. Das wäre machbar, wenn die Geschäftsführung sich nicht weiter mit Lohndumping durch Leiharbeit und Schein-Werkverträge aus der Verantwortung stiehlt. Die Geschäftsleitung muss endlich ein Konzept vorlegen, dass die Sicherung der Arbeitsplätze aller Beschäftigten beinhaltet. Die Rechnung hierfür ist doch ganz einfach: Werkverträge runter und Stammbelegschaft halten!“