LINKE kritisiert weitere Nullrunde in der Rente

Friedrich-Bernd Albers ist außer sich vor Wut. Soeben hat er erfahren, dass das Kabinett in Berlin eine weitere Nullrunde für die Rentnerinnen und Rentner im Westen und eine Minierhöhung im Osten beschlossen hat. „Wer sein ganzes Leben gearbeitet hat und mit seinem Körper und Geist zum allgemeinen Wohlstand beigetragen hat, der darf einfach nicht Angst vor der Rente haben müssen, sondern braucht einen Grund sich darauf zu freuen,“ regt sich das Mitglied des niedersächsischen Landesvorstandes auf.

Während das Rentenniveau immer weiter sinkt, sind die Mieten und Nebenkosten in Niedersachsen drastisch gestiegen – auch während der Krise.

Stephan Marquardt, ebenfalls aus dem Landesvorstand der LINKEN, ergänzt: „Die kleinen Renten sorgen dafür, dass sich viele Rentnerinnen und Rentner das Leben in den Innenstädten nicht mehr leisten können. Doch auf dem Land ist die Infrastruktur oft kaputt gespart, da kann der Einkauf oder der Gang zum Arzt schon ein Riesenproblem darstellen.“

Besonders Frauen sind auf höhere Renten angewiesen, da sie aufgrund von Kindererziehung und Pflege von Angehörigen ihr Erwerbsleben unterbrechen oder reduzieren müssen. Sie hatten im Jahr 2020 im Durchschnitt 35% weniger Rente. Die Renten sind an die Lohnentwicklung gekoppelt und da diese im Schnitt gesunken sind, steigen die Renten nicht, doch laut Albers ist das ein Unding: „Die Autokonzerne zum Beispiel werden mit gigantischen Summen unterstützt, und mehren damit den Reichtum der Aktionäre, doch unsere Rentnerinnen und Rentner haben den heutigen Wohlstand erst ermöglicht. Viele werden so ihren Lebensstandard noch weiter herunter schrauben müssen, als sie es in den letzten Jahren ohnehin schon tun mussten, sie sollten in einem so reichen Land mehr wert sein“.