Kurzarbeitergeld sofort auf 90% aufstocken!

LINKE fordert schnelle Hilfe für Beschäftigte

In Niedersachsen haben aufgrund der Corona-Krise bereits mehr als 41.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet. Das sind laut Arbeitsagentur zehnmal mehr als während der Finanzkrise 2008/2009. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann prophezeit, dass in Niedersachsen insgesamt bis zu 100.000 Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen sein werden. Damit ist die Lage dramatischer als zur Finanzkrise 2009, wo lediglich 93.000 Beschäftigte auf Kurzarbeit angewiesen waren, außerdem fiel damals bei vielen Beschäftigten die Arbeit nicht komplett weg, was diesmal anders ist.
„Ein Einkommen von 60 Prozent beziehungsweise bei Menschen mit Kindern von 67 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens, ist ein massiver Einschnitt, der die betroffenen Menschen vor unlösbare Probleme stellt. Während die Regelungen zum Kurzarbeitergeld für die Arbeitgeber gelockert wurden, um die Unternehmen vor der Pleite zu retten, ist auf Arbeitnehmerseite nichts dergleichen passiert. Hier muss dringend nachgesteuert werden. Statt über Zusatzleistungen oder vergleichbares die Menschen und Behörden weiter zu belasten, brauchen wir eine schnelle unbürokratische Hilfe. Das Kurzarbeitergeld muss deswegen so schnell wie möglich auf 90 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens angehoben werden“, fordert Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende von DIE LINKE Niedersachsen.

Jutta Krellmann, Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag für Mitbestimmung und Arbeit ergänzt: „Die Bundesregierung hat die Einführung von Kurzarbeitergeld erleichtert, doch bei der Höhe muss dringend nachgebessert werden! Jetzt sind die Arbeitgeber in der Pflicht. Die Beschäftigten malochen unter schwierigsten Bedingungen und die Lebensmitteleinzelhändler verdienen sich eine goldene Nase. 500,-€ Belastungszulage pro Monat müssen drin sein plus die Zurverfügungstellung aller notwendigen Schutzbekleidung. Langfristig muss der Einzelhandel, insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel die Einführung allgemeinverbindlicher Tarifverträge in der Branche unterstützen.“