Jugendämter: Dienst am Menschen darf kein Sparprogramm sein!

Agnes Hasenjäger

"Das Urteil im Missbrauchsfall von Lügde sollte allen Zuständigen, egal ob im Land oder in den Kommunen, Anlass sein, das Wohl unserer Kinder immer sorgfältiger im Auge zu behalten. Die Umstände geben Hinweise, dass die Jugendämter nicht adäquat in der Lage waren, Kinder aus 'schwierigen Familienverhältnissen' zu schützen", sagt Agnes Hasenjäger, Landesvorstandsmitglied der niedersächsischen LINKEN. Hasenjäger weiter: "Unabhängig von diesen Einzelfällen stellen wir fest, dass an vielen Orten die Jugendämter überlastet sind, dass die einzelnen Mitarbeiter eine Unzahl von Fällen zu bearbeiten haben, was dann die menschlichen Kräfte und Möglichkeiten übersteigt. Oft werden Teilbereiche der Arbeit an private Anbieter ausgelagert – dabei wäre eine sorgfältige Überwachung nötig, die mit den vorhandenen Kräften nicht zu leisten ist. So sind – auch bei großem persönlichen Einsatz und Engagement - Fehler und Versäumnisse vorprogrammiert. Auch in diesem Bereich gilt: Dienst am Menschen darf kein Sparprogramm sein. Unsere Kinder, und besonders diejenigen, die von ihrer Familie nicht die nötige Zuwendung und Förderung erhalten, sollten uns alles wert sein."