Die LINKE. unterstützt die Tarifforderungen der IG Metall in Niedersachen

Unter dem Motto „Einkommen stärken, Beschäftigung sichern und Zukunft gestalten“ sind seit dem 02.03.2021 die Mitglieder der IG Metall zu Warnstreiks aufgerufen. Ihre Tarifforderung von 4% kann entweder dafür genutzt werden Arbeitsplätze zu sichern oder die Entgelte zu erhöhen. Diese Forderung wird den derzeitigen unterschiedlichen Situationen in den Betrieben gerecht und ist aus Sicht der Linken absolut richtig.

Dazu erklärt Jutta Krellmann, Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag: „Tariferhöhungen steigern die Kaufkraft der Beschäftigten. Das ist dringend notwendig und die Voraussetzung dafür, dass die notleidenden Innenstädte, die zunehmend am Hungertuch nagen, eine Chance erhalten. Die meisten Beschäftigten verkonsumieren ihre Einkommen und das stärkt die Binnennachfrage. Was nutzt es, wenn man wieder in dem kleinen Geschäft an der Ecke einkaufen kann, aber das Geld fehlt. Einkommen der Beschäftigten kommen auch hoffentlich bald wieder den Kulturschaffenden in der Konzert- und Veranstaltungsbranche zugute. Kaufkraft stärken ist ein wirksamerer und zuverlässigerer Motor als die stockenden Hilfsprogramme der Bundesregierung. Damit wird die Wirtschaft angekurbelt. Das hilft vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen.“.

Das Konzept der IG Metall, die geforderte Entgelterhöhung auch zu nutzen, um Arbeitszeiten zu reduzieren, trifft bei den Linken auf besonders viel Zuspruch. So erklärt Stephan Marquardt, Gewerkschaftssekretär und Mitglied des Landesvorstandes der Linken Niedersachsen: „Eine Reduzierung der Arbeitszeit ist auch in Zukunft unausweichlich. Die Digitalisierung, moderne Robotertechnik und neue Fertigungsverfahren gefährden immer mehr Arbeitsplätze. Wollen wir die Beschäftigung in Deutschland sicherstellen und das Knowhow der Belegschaften auch für den technologischen Wandel mitnehmen, braucht es hier kluge Lösungen. Konzepte hierfür zu entwickeln, um die Herausforderungen aktiv anzugehen und sich nicht überrollen zu lassen, können auch für andere Branchen zukunftsweisend sein. Dieser  Wandel findet jetzt statt und die Gewerkschaft IG Metall entwickelt mit ihrer Tarifforderung Lösungen, auch in der aktuellen Pandemie  “.

Salim Hemeed, Jugendpolitischer Sprecher der Linken Niedersachsen, hingegen ist aufgebracht, wenn er sich die Haltung der Arbeitgeber beim Thema Ausbildung und Studierende ansieht. „Die Betriebe fahren die Ausbildungszahlen seit Jahren runter, während der Corona-Krise verstärkte sich dieser Trend noch einmal. Gleichzeitig wird immer wieder an allen Ecken und Enden ein Fachkräftemangel beklagt, das passt doch nicht zusammen! Es ist ein Unding, dass man sich nun auch noch weigert, die Übernahme von Auszubildenden fest zu vereinbaren oder den Dualstudierenden überhaupt erst einen Tarifvertrag zuzugestehen. Diese Haltungen zeugen nicht nur von fehlendem Bewusstsein für die eigene sozialen Verantwortung, sie gefährden auch die Zukunft des Industriestandortes Deutschland nachhaltig! Junge Menschen brauchen gerade in Krisenzeiten eine Perspektive. Wenn Arbeitgeber attraktiv sein- und junge Menschen auch für Standorte außerhalb urbaner Regionen gewinnen wollen, sind sie unerlässlich.“.

DIE LINKEN sind überzeugt, dass die schädliche Blockadehaltung der Arbeitgeber durch Warnstreiks   Gewerkschaft IG Metall gebrochen wird. Seit dem 02.03. zeigen die engagierten Beschäftigten, dass sie bereit sind, trotz Corona-Pandemie für ihre Forderungen zu kämpfen. DIE LINKE wünscht den Streikenden viel Erfolg in ihrem Arbeitskampf.