Besondere Situation von Frauen in der Coronakrise ernst nehmen!

Zur Situation von Frauen in der Coronakrise erklärt Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende der niedersächsischen Linken: „Die Krise macht die Probleme, die viele Frauen in unserer Gesellschaft haben, noch sichtbarer und verschärft sie weiter. Die Belastung von Erziehenden, insbesondere von Alleinerziehenden, von denen der Großteil Frauen sind, ist in der Krise weiter gestiegen. Neben der üblichen Doppelbelastung von Beruf und Kindererziehung kommt aufgrund der geschlossenen Schulen und KiTas jetzt bei vielen neben der Ganztagsbetreuung der Kinder auch noch Homeschooling dazu. Für viele Eltern ist das kaum zu leisten, hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden.
Es zeugt von einem völlig falschen Fokus, wenn die Landesregierung immer weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschließt, die vor allem der Wirtschaft zugute kommen, während Familien und insbesondere Frauen weiter im Regen stehen gelassen werden."

Lars Leopold, Co-Vorsitzender, ergänzt: "Frauen sind die großen Verliererinnen dieser Krise, so berichten unter anderem der Weiße Ring Niedersachsen und die Region Hannover, dass die Fälle häuslicher Gewalt erschreckend zugenommen haben seitdem die Auflagen zur Corona-Bekämpfung bestehen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Frauenhäuser müssen um weitere Plätze aufgestockt und Verweise auf Hilfsangebote vermehrt im öffentlichen Raum platziert werden. Das tatsächliche Ausmaß des Anstiegs von Gewalt gegen Frauen und Kinder werden wir wohl erst nach der Krise richtig beurteilen können, trotzdem ist es wichtig jetzt entschieden zu handeln, um Frauen und Kinder bestmöglich zu schützen. Es bleibt festzustellen, dass eine umfassende Analyse der Problemlagen von Frauen in der aktuellen Situation durch die Landesregierung weiter aussteht, jedoch dringend geboten ist!"