Ausbildungsplätze sichern - LINKE. Niedersachsen fordert stärkeres Engagement der Landesregierung

In Niedersachsen ist ein starker Rückgang an Ausbildungsplätzen zu verzeichnen. Die LINKE. Niedersachsen fordert ein verstärktes Engagement der Landesregierung um Jugendlichen eine Perspektive zu bieten und dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.
„Laut Handelskammern ist ein Rückgang von knapp 18% an Ausbildungsplätzen in Niedersachsen gemeldet. Viele Betriebe nutzen jetzt die Kurzarbeit um die momentane Situation zu überstehen und auch die Pläne für mögliche Entlassungen liegen schon in den Schubladen, auch die Ausbildung neuer Fachkräfte steht da schnell zur Disposition. Dies ist katastrophal für junge Menschen, die jetzt einen Ausbildungsplatz suchen. Sie haben weniger Möglichkeiten, einen für sie passenden Beruf zu erlernen oder stehen sogar komplett ohne Ausbildung da!“ kritisiert Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende der Linken in Niedersachsen und ergänzt: „Um Perspektiven zu bieten, könnten beispielsweise mehr außerbetriebliche Ausbildungsplätze angeboten werden. Zudem muss das Land eine Koordinierungsstelle einrichten, die dafür sorgt, dass Azubis deren Betrieb aufgrund von Corona insolvent gegangen ist, an andere Unternehmen vermittelt werden. Durch eine zeitweise Übernahme der Ausbildungsvergütung durch das Land, können Anreize für eine solche Übernahme geschaffen werden.“

Stephan Marquardt, Mitglied des Landesvorstandes der Linken und im Sprecherkreis der niedersächsischen Landesarbeitsgemeinschaft „Betrieb und Gewerkschaft“, ergänzt: „Vor der Corona-Krise hatten viele Betriebe große Probleme, ihren Bedarf an Auszubildenden und jungen Facharbeitenden zu decken; Fachkräfte zu locken galt als Zukunftsfrage des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Doch wer auf Fachkräfte angewiesen ist kann nicht erwarten, dass diese vom Himmel fallen. Daran hat sich auch nichts geändert! Das fiel vielen Betrieben schon vor der Pandemie schwer und hat sich nun noch verschärft. Eine finanzielle Unterstützung für Betriebe, die ausbilden, könnte durch eine Ausbildungsumlage ermöglicht werden. Hier würden Betriebe, die nicht ausbilden wollen, eine Abgabe entrichten, die jenen Betrieben zu Gute kommt, die ausbilden. Am Ende hätten wir mehr Fachkräfte, von denen die gesamte Wirtschaft profitiert. Statt immer wieder zu klagen, dass es den sogenannten „Fachkräftemangel“ gibt, muss endlich etwas dagegen getan werden.“