Die Wunden werden nie heilen- jedoch die Angst kann genommen werden!

Franziska Junker

Am Samstag, dem 3. August jährte sich der Genozid an den Jesiden zum zehnten Mal. 
Ich durfte bei der Gedenkveranstaltung in Moormerland dabei sein. Die Veranstaltung bot einen Raum für Erinnerung, Trauer und gemeinsames Gedenken an die Opfer dieses schrecklichen Verbrechens.
Ich war beeindruckt von dem 90-minütigen Dokumentarfilm „Die Engel von Sinjar“ über den Völkermord an den Jesiden. Tausenden unschuldigen Menschen wurde unendliches Leid zugefügt. Noch heute sitzen die Wunden tief und der Schmerz in der jesidischen Gemeinschaft ist allgegenwärtig.
Im August 2014 wurden tausende Menschen vom IS ermordet, Frauen und Mädchen wurden verschleppt, vergewaltigt und versklavt. 2.700 leben immer noch in Lagern oder werden gar immer noch vermisst.
Zwar hat der Bundestag das Verbrechen an den Jesiden 2023 als Völkermord anerkannt - das war wichtig und richtig. Jedoch sind die nach Deutschland geflohenen Menschen aktuell immer noch von Abschiebung bedroht, weil Politiker dem Druck von rechts nachgeben und den Nordirak als sicher definieren wollen. 
Die Linke Niedersachsen fordert die Bundesregierung auf, endlich einen bundesweiten Abschiebestopp für die Jesiden, die vor einem Genozid (!) fliehen mussten, zu beschließen.